Geschichte der Farbtherapie von Dietmar Krämer - Sanfte Therapien

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Geschichte der Farbtherapie

Die Farbtherapie ist eine der ältesten Behandlungsmethoden. Sie basierte ursprünglich auf der heilenden Wirkung des Sonnenlichts, das von vielen alten Kulturen zur Linderung der verschiedensten Beschwerden eingesetzt wurde. Vielfach galt die Sonne als etwas Göttliches, und ihren Strahlen wurden übernatürliche Heilkräfte zugeschrieben. Die Azteken, Mayas und Ägypter betrieben sogar regelrechte Sonnenkulte mit eigens dafür errichteten Tempeln.

Später setzte sich die Erkenntnis durch, daß die einzelnen Farben jeweils spezifische Wirkungen besitzen. Vielfach wurden ihnen daher auch Götter zugeordnet. In Ägypten z.B. brachte man Rot mit Amon, Gelb mit Horus, Grün mit Osiris und Blau mit Anubis in Verbindung. Die alten Griechen assoziierten Gelb mit Apoll, Grün mit Aphrodite und Blau mit Zeuss. Da die Priester zu jener Zeit zugleich auch Heiler waren, ging die Vermittlung von Heil und Heilung Hand in Hand. Die Ägypter bauten zu diesem Zweck Farbtempel mit sieben Räumen, die jeweils in einer anderen Farbe gehalten waren. Je nachdem, welche Farbe der Kranke benötigte, wurde er in einen dieser Räume gebracht, um dort ein heilsames Farbbad zu nehmen. Berichten zufolge ließ sich die um 1350 v. Chr. lebende Pharaonin Nofretete von ihrem Hofmedicus Badeöle in verschiedenen Farben zubereiten, um dadurch ihr Wohlbefinden und ihre Schönheit zu steigern. Anregende Bäder sollen purpurn gefärbt worden sein, beruhigende grün oder blau.

Auch die alten Chinesen setzten Farben zu therapeutischen Zwecken ein. Sie bestrichen beispielsweise Darmkranke mit Gelb und ließen das Licht durch gelbe Vorhänge ins Zimmer dringen. Epileptiker setzten sie auf violette Teppiche und verhängten die Fenster mit violetten Schleiern. Scharlachkranke wickelten sie in rote Gewänder, brachten sie in einen mit roten Tüchern ausgeschlagenen Raum und bestrahlten sie mit rotem Licht.


Im europäischen Kulturkreis war der Dichter Johann Wolfgang von Goethe einer der ersten, der sich intensiv mit der Wirkung der Farben auf die menschliche Psyche beschäftigte. 1810 erschien von ihm das Buch "Zur Farbenlehre", das er als sein Lebenswerk betrachtete und für noch bedeutungsvoller hielt als seine literarischen Schriften.

Als Begründer der modernen Farbtherapie gilt der Amerikaner Edwin D.Babbit, der in seinem 1878 herausgegebenen Werk "Die Prinzipien von Licht und Farbe" praktische Anwendungsmöglichkeiten beschrieb. Die durch seine neue Behandlungsmethode erzielten Heilerfolge verliehen der Farbtherapie damals große Popularität und weckten ein breites Interesse in der Medizin. Der sizilianische Arzt Dr. Sciascia, der im vorigen Jahrhundert mit Farben behandelte, hatte gar den Ruf eines Wunderheilers inne. Für seine Therapie benutzte er einen Farblichtapparat, Photokanter genannt, mit dem er sogar erfolgreiche Verjüngungskuren durchgeführt haben soll. 1931 erschien das Buch "Farbe und Heilweise" von Bruno P.Schliephacke, das grundlegende Theorien über die Anwendungen der Farben enthielt.


Das heutige breite Interesse an der Farbtherapie ist vor allem dem deutschen Heilpraktiker Heinz Schiegl zu verdanken, der 1979 ein populärwissenschaftliches Buch zu diesem Thema unter dem Titel "Colortherapie" veröffentlichte. Schiegl beschrieb darin nicht nur Indikationen für die Selbstbehandlung, sondern legte seinem Buch auch gleich Farbfilter bei, die sich mit wenig Aufwand an jeder Schreibtisch - oder Nachttischlampe befestigen lassen. Außerdem stellte er Bestrahlungsgeräte für die Naturheilpraxis und den Heimgebrauch vor. Beim Colortron I handelt es sich um einen 1,50 breiten Apparat, der über einer Behandlungsliege angebracht wird. Er enthält sechs Kammern mit Lampen, über denen auswechselbare Farbfilter eingeschoben werden können. Auf diese Weise ist es möglich, entweder den gesamten Körper mit derselben Farbe oder einzelne Körperbereiche gleichzeitig mit unterschiedlichen Farben zu bestrahlen.

Ein weiterer Pionier der Farbtherapie ist der Heilpraktiker und Begründer der medizinischen Kirlianfotographie, Peter Mandel, der eine eigenständige Behandlungsform mit Farben entwickelte. Mandel ordnete zunächst den drei Schwingungsmustern der Kirlianfotographie die drei komplementären Farbpaare des Goetheschen Farbkreises zu: Endokrine Bilder stehen demnach in Bezug zu Blau/Orange, toxische zu Gelb/Violett und degenerative zu Rot/Grün. Yin - Zustände sind jeweils mit der warmen Farbe zu behandeln, Yang - Zustände mit der kalten. Bestrahlt werden entweder bestimmte Reflexgebiete des Körpers oder auch Akupunkturpunkte, weshalb er seine Methode auch Farbpunktur nannte. Die Auswahl der Punktkombinationen ist nach speziellen Kriterien aus dem Kirlianbild zu entnehmen. Durch Kirlianaufnahmen vor und nach der Behandlung läßt sich anschließend überprüfen, ob die gewünschte Reaktion eingetreten und ein Heilerfolg zu erwarten ist. Später entdeckte Mandel eine ganze Reihe von neuen Punkten am Körper, die speziell für die Farbtherapie geeignet sind und bei Bestrahlung mit der Farblampe intensivere Reaktionen auslösen als die klassischen Akupunkturpunkte.


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Quellennachweis:
Dietmar Krämer
Neue Therapien mit Farben, Klängen und Metallen
Isotrop Verlag, Bad Camberg
ISBN 978-3-940395-01-6
Farben, Klänge und Metalle
 
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